Autorin: Dr. Sneha Dhanke | 03. Juli 2025
Vertrauen in die klinische Anwendung von biosynthetischem Hydroxylapatit
Ein genauerer Blick auf OSBONE® im Bereich der Zahnchirurgie
Einführung
OSBONE®, ein vollsynthetisches Hydroxylapatit (HA) der curasan AG, bietet eindeutige klinische Vorteile in der modernen Zahnregeneration. Mit seiner kontrollierten Resorptionsrate, hohen Biokompatibilität und zuverlässigen Handhabung erfüllt OSBONE® die wachsende Nachfrage nach sicheren und wirksamen Knochenersatzmaterialien, insbesondere in komplexen oder schwierigen Fällen.
Könnte das falsche Knochenersatzmaterial eine versteckte Ursache für Periimplantitis sein?
Periimplantitis ist eine fortschreitende, durch Plaque verursachte Entzündung, die sowohl das Weich- als auch das Hartgewebe um das Implantat herum befällt und letztendlich die Stabilität des Implantats gefährdet. Zu den allgemein anerkannten Risikofaktoren zählen mikrobieller Biofilm, vorangegangene Parodontitis, schlechte Mundhygiene, Rauchen und systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus. Ein oft übersehener, aber entscheidender Faktor ist jedoch die Wahl des Augmentationsmaterials.
Biomaterialbedingte Entzündungen: Ein unterschätztes Risiko i, ii, iii
Xenografts, die in der Regel aus bovinen oder porcinen Knochen gewonnen werden, werden aufwendigen Sterilisationsprozessen unterzogen, oft unter hohen Temperaturen, um immunogene Komponenten zu eliminieren. Diese Verfahren sind zwar aus Sicherheitsgründen notwendig, denaturieren jedoch native Knochenproteine und Zellstrukturen, wodurch das Regenerationspotenzial des Transplantats erheblich verringert wird.
Das Ergebnis ist ein biologisch reaktionsarmes Material, dass
- das Volumen passiv erhält, ohne die Knochenregeneration aktiv zu unterstützen
- einen Mangel an Gefäßversorgungen aufweist, wodurch die Angiogenese und die Zellmigration verhindert werden
- wie ein Fremdkörper wirkt und das Risiko einer anhaltenden leichten Entzündung birgt
- in fibrösem Gewebe eingekapselt werden kann, wodurch die Osseointegration verzögert oder verhindert wird
Diese Bedingungen können im Laufe der Zeit ein Mikroumfeld begünstigen, das anfällig für bakterielle Besiedlung ist, wodurch das Risiko einer sekundären Periimplantitis steigt.
Die Wahl des Augmentats neu überdenken: Die klinische Perspektive
Eine erfolgreiche Knochenregeneration hängt nicht nur vom Volumenerhalt ab, sondern auch von der Fähigkeit des Augmentats, sich aktiv in das Gewebe des Empfängers zu integrieren. Das Material muss Folgendes unterstützen:
- vaskuläre Invasion
- Zelladhäsion und -differenzierung
- kontrollierte Resorption und Ersatz durch vitalen Knochen
Biosynthetische, biokompatible Alternativen wie OSBONE® bieten einen klaren Vorteil beim Erfüllen dieser biologischen Anforderungen.
Klinische Validierung von OSBONE®
Multicenter-Studie: Erkenntnisse aus der Praxis iv
Eine prospektive, offene Multicenter-Studie an 32 Zahnkliniken in Deutschland mit 190 Patienten untersuchte OSBONE® bei verschiedenen Augmentationsindikationen.:
- 117 Implantate wurden gleichzeitig mit OSBONE® eingesetzt; 37 Implantate wurden im Rahmen eines verzögerten Protokolls eingesetzt (durchschnittliche Verzögerung: 159 Tage)
- Indikationen: Alveolarkammatrophie, Sinuslift, Zystektomie, Parodontaldefekte und Wurzelspitzenresektion
- Behandlungserfolg: Primärer Wundverschluss mit hoher Integration auch an anatomisch schwierigen Stellen
- Radiologische Ergebnisse: Eine fortschreitende Verringerung der Röntgenopazität deutete auf eine allmähliche Resorption und Knochenersatzbildung hin
- Gewebereaktion: In über 80 % der Fälle als „ideal” oder „gut” bewertet

OSBONE® hat sich bei Einzel- und Mehrfachquadranten-Augmentationen als wirksam erwiesen und weist eine ausgezeichnete Kompatibilität mit Zusatzmaterialien wie PRP, autologem Knochen und resorbierbaren Membranen auf.
Bei der Behandlung von Periimplantitis: Chirurgische Synergie mit OSBONE®
In einer prospektiven Fallserie aus dem Jahr 2021 (González Regueiro et al.)v, wurde OSBONE® n einem regenerativen Protokoll zur Behandlung von Periimplantitis verwendet in Kombination mit:
- Implantatplastik
- lokal verabreichten Antibiotika (Piperacillin/Tazobactam)
- Kollagenmembran-Abdeckung (OSGIDE®)
Ergebnisse nach 12 Monaten:

Abb. A Röntgenaufnahme der Wurzelspitze zu Beginn der Behandlung

Abb. B Ein Jahr nach der Operation zeigt sich eine vollständige radiologische Defektfüllung.
- Heilungsrate von 86 %
- Durchschnittliche Defektfüllung von 2,6 mm (radiologisch)
- PPD-Reduktion: von 6,4 mm auf 3,2 mm
- BOP-Reduktion: von 100 % auf 14 %
- Kein Implantatverlust und keine systemischen Antibiotika erforderlich
Diese Ergebnisse bestätigen den Mehrwert von OSBONE® in der regenerativen Periimplantitis-Chirurgie, da es sowohl strukturelle Stabilität als auch biologische Sicherheit bietet.
Zusammenfassung
Warum OSBONE® biologische HA-Transplantate übertrifft?


Der OSBONE®-Vorteil:
-
Vollständig anorganische Zusammensetzung
Eliminiert Risiken der Immunogenität oder Entzündung durch Restproteine in Xenografts -
80 % Porosität mit untereinander verbundenen Hohlräumen
Fördert die Gefäßinfiltration und die Neubildung von Knochengewebe unter Wahrung der mechanischen Integrität -
Hervorragende Zellreaktion
OSBONE® zeigte im Vergleich zu bovinem HA in einem 28-tägigen SaOS-2-Zellkulturmodell eine signifikant höhere Osteoblastenadhäsion und -differenzierungv -
Konsistenz von Charge zu Charge und vielseitige Kombinationsmöglichkeiten
Nahtlose Integration mit regenerativen Protokollen (z. B. GBR, PRP, lokale Antibiotika) ohne Abweichungen
Klinische Erkenntnis
An komplexen, infizierten oder zuvor geschädigten Stellen bietet OSBONE® eine vorhersagbare, sichere und hochwirksame Lösung, die Folgendes bietet:
- Kein biologisches Risiko
- Stabile volumetrische Unterstützung
- Hervorragende radiologische und klinische Ergebnisse
- Mit modernen regenerativen Verfahren kompatibel
- Hohe Patientenzufriedenheit
OSBONE® ist mehr als nur ein Transplantat – es ist eine regenerative Strategie der nächsten Generation, die für den langfristigen Erfolg von Implantaten entwickelt wurde.
[i] Rodriguez, A. E., & Nowzari, H. (2019). The long-term risks and complications of bovine-derived xenografts: A case series. Journal of Indian Society of Periodontology, 23(5), 487–492. https://doi.org/10.4103/jisp.jisp_656_18
[ii] Sato, R., Matsuura, T., Akizuki, T. et al. Influence of the bone graft materials used for guided bone regeneration on subsequent peri-implant inflammation: an experimental ligature-induced peri-implantitis model in Beagle dogs. Int J Implant Dent 8, 3 (2022). https://doi.org/10.1186/s40729-022-00403-9
[iii] Ivanovski, S., Bartold, P. M., & Huang, Y. S. (2022). The role of foreign body response in peri-implantitis: What is the evidence?. Periodontology 2000, 90(1), 176–185. https://doi.org/10.1111/prd.12456
[iv] Pehrsson, K. Application of a synthetic hydroxyapatite in dental surgery. Infection, 4(1), 2.
[v] Bernhardt A, Lode A, Peters F, Gelinsky M. Novel ceramic bone replacement material Osbone® in a comparative in vitro study with osteoblasts. Clin Oral Implants Res. 2011 Jun;22(6):651-7. doi: 10.1111/j.1600-0501.2010.02015.x. Epub 2010 Oct 6. PMID: 21044164.